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Lieberose (han). „Wir begrüßen Sie auf den Wanderwegen der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg!“, heißt es in einem Flyer, der einlädt, den begehbaren Teil des ehemaligen Truppenübungsplatzes Lieberose zu erkunden. Die private Stiftung besitzt und betreut ein Fläche von 12.800 Hektar auf vier ehemaligen Truppenübungsplätzen in Brandenburg. Einer der nächstliegenden ist der bei Lieberose. Wie aus dem Nichts taucht an der B168 zwischen Lieberose und Peitz ein Parkplatzschild mit zwei Wandersleuten auf, wie man es sonst aus den Gebirgen kennt. Wandern in der „Sandwüste“?
Parkende Autos und Camper deuten darauf hin, dass es mehr als nur Sand zu sehen gibt. Und tatsächlich weißt schon die erste Informationstafel auf den Sukzessionspark Lieberose hin, der mit etwa zwei Kilometern Wanderwegen durchzogen und mit Hinweisschildern gekennzeichnet ist. Die sich wiederbelebende Natur auf ehemaligen Schießbahnen, Hubschrauberlandeplätzen und anderen miltärischen Hinterlassenschaften bis hin zum „Feldherrenhügel“, auf dem einst, wie zum Beispiel beim Manöver „Waffenbürderschaft 1970“ ranghohe Militärs und Generalsekretäre der ehemaligen sozialistischen Staaten, dem militärischen Übungen zusahen. Die historische Treppe hinauf steht unter Denkmalschutz und ist nicht begehbar. Dafür führt eine Rollstuhl gerechte Rampe auf das Plateau, vom dem sich ein weiter Blick über den Sukzessionspark bis hin zum Kraftwerk Jänschwalde und anderen markanten Punkten des Umlandes ergibt.
Mit diesem Überblick im Kopf lassen sich nun die unterschiedlichen Formen von Flora und Fauna mit Hilfe der Tafeln am Rundweg erkunden und selbst die unterschiedlichsten Vegetationsformen der nördlichen Breiten auf kleinstem Raum erforschen. Ob Grasland, Wüste, Mischwald oder Hirschkäfer, Fischotter und Buntspecht – mit etwas Geduld erschließt sich dieses natürliche Angebot bis hin zu Moor und Sonnentau. Letzteres dann schon mehr am anderen Ende, dem Wildnispfad, der sich teilweise mit dem Ludwig-Leichhardt-Trail, der von Trebatsch nach Cottbus verläuft, kreuzt. Auch hier findet sich ein Parkplatz und zwar an der Straße L44 zwischen Lamsfeld und Butzen.
Der Eintritt sowie das Parken sind kostenlos und die Stiftungsmitarbeiter bitten um Einhaltung der Wege. Kleine Spenden zum Ausbau des Parkes und des Pfades sind willkommen. Geführte Exkursionen können im Internet unter www.stiftung-nlb.de angemeldet werden.
Fotos: han |