


|
Eisenhüttenstadt (han). „Was tun, wenn mein Kind Lernschwierigkeiten hat und in der “normalen” Schule nicht mitkommt?” Eine Frage, die Eltern mitunter überfordert und über die öffentlich nicht gern gesprochen wird. Antworten zu dieser und zu anderen Fragen gab es kürzlich beim Tag der offenen Tür an der Otto-Buchwitz-Schule in Eisenhüttenstadt. Auf dem Experimentierfeld „Bildungspolitik in Brandenburg“ gab es in den letzten Jahren so allerlei Neuerungen, die nicht unbedingt geeignet schienen, gleiche Chancen für alle Schüler zu gewährleisten. Inklusion war und ist das Zauberwort und im Gespräch war die Schließung der Sonderschulen. Schon das Wort war in der Öffentlichkeit mit einem negativen Touch behaftet. Welche Lehr- und Lernkonzepte dahinter stecken und welche Chancen die Kinder haben, darüber informierten Schüler, Abgänger der Otto-Buchwitz-Schule und Lehrerinnen und Lehrer interessierte Eltern. „Wir verstehen uns als sportbetonte und bewegungsfreudige Schule mit lebenspraktischer Ausrichtung des Unterrichts und individueller Förderung unserer Schüler und das von der ersten bis zur zehnten Klasse“, beschreibt Schulleiterin Kathrin Woicke kurz das Konzept. Die Ganztagsbetreuung ist angestrebt. Der Unterricht findet nach dem Rahmenlehrplan in modern ausgestatteten Fachkabinetten und Werkstätten statt. Eine Bibliothek, die Schülerfirma und Freizeiträume ergänzen das Angebot für die Schüler. Es ist eine ganz normale Schule, eben nur mit einem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt. Kleine Klassen mit maximal 15 Schülern sind bestimmend und garantieren die entsprechende Lernatmosphäre. Eine intensive Betreuung und Beratung zur Berufsorientierung findet schon ab der siebten Klasse durch die unterschiedlichsten Träger und Vereine sowie Jugendamt und Bundesagentur für Arbeit statt. Schülerpraktika und Praxistage in regionalen Unternehmen sollen dabei helfen die Interessen der Schüler auszuloten. Der Landkreis Oder-Spree hat als Träger die optimalen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeit der Pädagogen und gute Lernbedingungen für die Schüler geschaffen. Auch die Neugestaltung des Schulhofes gehört mit dazu. Die enge Zusammenarbeit mit den Eltern ist ein weitere wichtiger Aspekt für den Erfolg. Die derzeit drei angebotenen Abschlüsse, die vom Abgangszeugnis über das Abschlusszeugnis bis hin zur einfachen Berufsbildungsreife reichen, gewährleisten weitere Ausbildungswege. Frei nach dem Motto von Konfuzius: „Sage es mir und ich vergesse es, zeige es mir und ich erinnere mich, lass es mich tun und ich behalte es“, werden die Schüler an dieser Schule nicht nur sehr individuell gefördert und gefordert sondern auch gut auf das Leben vorbereitet. Übrigens entscheiden die Eltern an welcher Schule ihre Kinder lernen sollen und das bereits ab einem Jahr vor Schuleintritt. Nähere Infos direkt über das Sekretariat der Otto-Buchwitz-Schule.
Fotos: Jörg Hanisch
1 - Freude am Gestalten: Marie und Vivien aus der 6. Klasse bereiten gemeinsam mit Praktikantin Miriam Pehlke vom OSZ und Schulsozialarbeiterin Uta Pehle vom EJF kleine Osterüberraschungen vor.
2 - Im modernen Computerkabinett: Nico und Franziska aus der 8. Klasse gestalten ihre Stundenpläne mit den aktuellen Microsoft-Office-Programmen.
3 - Auch Hauswirtschaft gehört dazu: Praktikant Thomas Buley von der Gesamtschule 3 möchte einmal Lehrer werden und unterstützt Valentina bei der Vorbereitung für eine Soljanka.
|