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Burg Beeskow (pm). Albrecht Köhler ist vom US-Autobauer Elon Musk fasziniert. Etwa zeitgleich zur Tesla-Ansiedlung in Grünheide hat er den Verein »GrünheideForFuture« gegründet. »Ich habe ein großes Interesse daran, dass Grünheide wächst und gedeiht«, sagt Köhler. Er möchte, dass seine Kinder eine gute Ausbildung in der Region finden und Strukturen, die Innovationen und kluge Köpfe hervorbringen. Und ihm liegt die Energiewende am Herzen, er glaubt an die Elektromobilität. Den Menschen, die seit Beginn des Jahres 2024 im Wald neben der Tesla-Fabrik gecampt haben, macht das Szenario eher Angst: Rodungen, Baugenehmigungen und eine hochgezogene Fabrik in Rekordgeschwindigkeit. Eine Highspeed-Fahrzeugherstellung am Rande der menschlichen Leitungsfähigkeit für ein Elektroauto, das knapp 50.000 Euro kostet. »Natürlich braucht es Technik, natürlich braucht es Innovationen. Aber halt nicht in der Form«, sagt Roman Rauch, einer der Aktivisten.
Ländliche Räume sind im Allgemeinen geprägt durch weite Distanzen, ein eingeschränktes öffentliches Verkehrsangebot und autoverhaftete Alltagsroutinen. Auch im Landkreis Oder-Spree ist das nicht anders. Doch wie sieht sie konkret aus, die Mobilität zwischen dem Berliner Rand und der Ziltendorfer Niederung? Wie bewegen sich die Menschen dort von A nach B? Welche Bahnverbindungen gibt es, wann fährt der Bus, sind die Flüsse noch Transportwege? Und welchen Stellenwert hat das Fahrrad?
Unter dem Titel »vom holen und bringen« geht das neue »kursbuch oder-spree« diesen Fragen nach und sucht die Antworten wie gewohnt bei den Menschen der Region. Insgesamt 15 Geschichten sind auf diese Weise entstanden, aufgeschrieben von Autor:innen wie Ann Esswein, Tina Veihelmann und Uwe Rada, illustriert von den eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Porträts des Fotografen Andreas Batke (Lotto Brandenburg Kunstpreis Fotografie 2024).
Bei Lesung und Gespräch am Freitag, 21. März 2025, um 19 Uhr im Brauereimuseum im Alten Rathaus in Fürstenwalde wird nicht nur die Geschichte rund um die Tesla-Gigafactory vorgestellt. Erfahren kann man dann auch, welche Tipps eine Fahrschullehrerin aus Gosen-Neu Zittau heute ihren Schülerinnen und Schülern gibt und wie Pneumant einst das Leben in Fürstenwalde prägte. Neben den Autor:innen werden auch die jeweiligen Protagonist:innen zu Gast sein.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Museum Fürstenwalde – der Eintritt ist frei.
Herausgeber des »kursbuches oder-spree«, das im Verlag für Berlin-Brandenburg erscheint, sind der Landkreis Oder-Spree und der Förderverein der Burg Beeskow. Ein Projekt im Rahmen von »Campus Kultur – Burg Beeskow & KulTuS e.V.«, gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Sparkasse Oder-Spree mithilfe des PS-Lotterie-Sparens
Erhältlich ist das »kursbuch oder-spree« in vielen Buchhandlungen der Region sowie in Ämtern, Museen und Tourismus-Informationen des Landkreises, auf der Burg Beeskow und online über museumoderspree.de.
Landkreis Oder-Spree/Förderverein Burg Beeskow (Hrsg.): »vom holen und bringen – kursbuch oder-spree«, Verlag für Berlin-Brandenburg, 128 S., ca. 50 Schwarz-Weiß-Abbildungen, ISBN 978-3-96982-107-7, 10 Euro
Fotonachweis:
Motiv 1: Demonstration von Gegnern des geplanten Tesla-Ausbaus in Grünheide
Motiv 2: Eingang zum Werksgelände des einstigen Pneumant-Werkes, heute Goodyear, in Fürstenwalde mit Unterschriftenlisten für den Standorterhalt
Fotos: Andreas Batke/kursbuch oder-spree |