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FFO (pm). Das sogenannte Adressbuch ist das bedeutendste historische Nachschlagewerk über Personen, Straßen und Institutionen. Der erste Band wurde von Friedrich Wilhelm Koscky für das Jahr 1846 mit dem Titel „Wohnungs-Anzeiger für Frankfurt a. O. und Adreß-Kalender […]“ herausgegeben. Die gesamte haushaltsführende Einwohnerschaft ist mit ihrer Wohnadresse recherchierbar. Behörden, Arztpraxen, Schulen, Kirchen und Einrichtungen sind darin ebenso verzeichnet wie Betriebe, Innungen und Vereine. Für jedes Anliegen konnte der richtige Kontakt nachgeschlagen werden.
Weil die Adressbücher gleichermaßen als Veranstaltungskalender dienten und Ereignisse angekündigt oder als Chronik dokumentiert wurden, sind sie für die Stadtgeschichte eine häufig genutzte Quelle. Der letzte Band erschien für das Jahr 1940/41 bei der ehemaligen Königlichen Hofbuchdruckerei Trowitzsch & Sohn. Das Stadtarchiv Frankfurt (Oder) hat die digitalisierten Mikrofiches der 48 Adressbücher im Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek veröffentlicht.
Archivleiter Dr. Denny Becker: „Das Archivkollegium nutzt die Adressbücher für die tagtägliche Archivarbeit: Wo haben die Urgroßeltern gewohnt? Welches Fachamt hat Bauanträge bearbeitet? Welche Stadtverordneten waren gewählt worden oder wofür steht der Straßenname „Halbe Stadt“? Alle diese Fragen lassen sich mit den Adressbüchern beantworten. Wir freuen uns, dass unser wichtigstes Rechercheinstrument für die preußische Zeit allen Interessierten nun zur Verfügung steht und bedanken uns bei den Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Digitalen Bibliothek für die gute Zusammenarbeit“.
Foto: Stadt FFO, Einweihung des neuen städtischen Krankenhauses am 20. Oktober 1901; abgedruckt im: Adreßbuch für Frankfurt an der Oder 1902; Motiv zur Verfügung gestellt vom Stadtarchiv Frankfurt (Oder). |