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Burg Beeskow (pm). Der Schriftsteller Günter de Bruyn (1926–2020), seit 2019 Ehrenbürger der Gemeinde Tauche und des Landkreises Oder-Spree, ist mit der Region um die Kreisstadt Beeskow seit 1968 eng verbunden. Mit Werken wie Märkische Forschungen, Mein Brandenburg, Kossenblatt oder Abseits – Liebeserklärung an eine Landschaft hat der Wahl-Görsdorfer diese Gegend deutschlandweit bekannt gemacht und ihr ein literarisches Denkmal gesetzt. Seit 2021 bemühen sich eine neu gegründete Stiftung und ein Freundeskreis, Leben und Werk von Günter de Bruyn wach zu halten. Dazu gehört u.a. auch, das Refugium des Autors, die alte Schäferei an der einstigen Blabbermühle, als Literatur- und Begegnungsort zu erhalten und weiter zu entwickeln.
Anlässlich des 100. Geburtstages des Autors am 1. November schreibt die Günter-de-Bruyn-Stiftung gemeinsam mit der Burg Beeskow (Landkreis Oder-Spree) und der Stiftung Kleist-Museum vom 1. Juli bis 31. August 2026 bereits zum dritten Mal das Stipendium „Abseits.“ aus. Bewerben können sich Literatinnen und Literaten, die in der Lage sind, Texte und Ergebnisse ihrer Vor-Ort-Arbeit einem deutschsprachigen Publikum zugänglich zu machen. Da es sich um ein Tandem-Stipendium handelt, wird die Bewerbung mit einer weiteren Person erwartet, 2026 mit einer bildenden Künstlerin/einem bildenden Künstler, die/der im Anschluss für das vom Landkreis Oder-Spree ausgerichtete und Günter de Bruyn gewidmete Künstlerpleinair in den ersten beiden Septemberwochen gesetzt ist.
Das Stipendium umfasst pro Stipendiat/in 3.000 Euro sowie freien Wohn- und Arbeitsraum in Günter de Bruyns Wohnhaus an der Blabber, wo es möglich ist, unmittelbar und im direkten kreativen Austausch miteinander zu arbeiten. Der Fokus sollte dabei auf der Entwicklung gegenwärtiger Lesarten, literarischer Formate sowie anderweitiger kreativer Potenziale im Umgang mit dem topografischen „Abseits“ liegen, auf der literarisch-künstlerischen Auseinandersetzung mit Rückzug und Einsamkeit ebenso wie mit dem Verhältnis von Mensch und Natur. Die Bezugnahme auf die nähere und weitere Umgebung und deren Bewohnerinnen und Bewohner ist wünschenswert. Texte und Ergebnisse der Arbeit werden u.a. vor Ort und auf der Burg Beeskow präsentiert.
Für die Dauer des Stipendiums besteht Residenzpflicht. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur bedingt erreichbar, ist der Besitz eines Pkw von Vorteil. Fahrräder werden auf Wunsch vorgehalten. Ein Internetzugang ist über Satellit möglich, steht aber nur sehr eingeschränkt zur Verfügung.
Voraussetzung für die Bewerbung des Hauptbewerbers/der Hauptbewerberin ist die erfolgte Veröffentlichung von mindestens drei selbstständigen Publikationen (Bücher, Anthologiebeiträge, Beiträge in Literaturzeitschriften mit ISBN/ISSN bzw. Aufführungs-, Sendedatum für Dramatik, Hörspiel, Drehbuch), die nicht im Eigenverlag bzw. durch Eigenfinanzierung zustande gekommen sind.
Einzureichen sind mindestens zwei Leseproben im Umfang von insgesamt max. 30 Seiten. Daneben wird um ein kurzes, aussagekräftiges Exposé gebeten, in dem das für die Dauer des Stipendiums geplante Tandem-Vorhaben beschrieben wird. Als Anlagen sind beide Biografien, eine Bibliografie bzw. Angaben über Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, Stipendien und Preise etc. einzureichen.
Die vollständigen Bewerbungsunterlagen werden nur in elektronischer Form – zusammengefasst in einem mit dem vollständigen Namen des Hauptbewerbers/der Hauptbewerberin gekennzeichneten PDF – unter kontakt@gdb-s.de entgegengenommen. Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2025 (Maileingang). Die Auswahl erfolgt Ende des Jahres durch eine Jury. Die Entscheidung der Jury ist nicht anfechtbar.
Die Ausschreibung ist online unter https://gdb-s.de, burg-beeskow.de sowie kleist-museum.de einsehbar.
Weitergehende Fragen beantwortet: Wolfgang de Bruyn E-Mail: wolfgang_de_bruyn@web.de
Fotos: Franziska Hauser |