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Dienstag, 3. Oktober 2023 14 Uhr
Anlässlich des Tages der Deutschen Einheit und unserer Sonderausstellung „Revolutionen. Grafische Mappenwerke aus der DDR“ sprechen wir mit Wolfgang Templin über seine Erfahrung als Revolutionär und über seinen Blick auf gegenwärtige Freiheitskämpfe. Darüber hinaus thematisieren wir DDR-Geschichtsschreibung und -aufarbeitung anhand der Stadt Eisenhüttenstadt als einem symbolträchtigen Jubiläums- und Sehnsuchtsort.
Wolfgang Templin war Mitbegründer der DDR-Oppositionsgruppe „Initiative Frieden und Menschenrechte“ und später Mitbegründer der Partei „Bündnis 90". Wie kaum ein anderer verbindet er in seiner Person die eigene Erfahrung der friedlichen Revolution 1989/90 und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Revolutionen und Umbrüchen des 20. Jahrhunderts. Er beteiligt sich mit engagierter Stimme an zeitgenössischen Debatten über gesellschaftliche Umbruchsituationen wie den russischen Krieg gegen die Ukraine sowie an Deutungskämpfen im Rückblick auf die DDR. Wolfgang Templins Arbeit als Gesellschaftskritiker und Publizist zeichnet sich durch enge Kontakte nach Mittel- und Osteuropa, insbesondere nach Polen aus. Er wurde vielfach für sein Engagement ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und dem Viadrina-Preis für deutsch-polnische Verständigung. Die aktuelle Sonderausstellung im Museum Utopie und Alltag in Eisenhüttenstadt zeigt Grafikmappen zum Thema Revolution, die in der DDR anlässlich verschiedener Jahrestage herausgegeben wurden. Sie ist bis 8.Oktober 2023 zu sehen.
Das Rahmenprogramm verbindet historische Perspektiven mit gegenwärtigen Diskursen. Im Museumsfoyer ist zusätzlich die Wanderausstellung P wie Protest des Verbandes binationaler Familien über ost-migrantische Widerstandsmomente zu sehen. Anlässlich des Ausstellungsprojektes ist zudem eine zeitgenössische Grafik-Mappe zum Thema „Baukultur“ entstanden, die ebenfalls ausgestellt ist. Am Ende des Projektes können einzelne Exemplare ersteigert werden. Das Projekt findet im Rahmen des Themenjahres Baukultur leben – Kulturland Brandenburg 2023 statt.
Ort Museum Utopie und Alltag Erich-Weinert-Allee 3 15890 Eisenhüttenstadt
Eintritt frei
Das Museum Utopie und Alltag vereint das Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt und das Kunstarchiv Beeskow – Einrichtungen getragen vom Landkreis Oder-Spree und gefördert durch das Land Brandenburg.
Telefon: 03364 – 417355 museum@utopieundalltag.de
Standort Eisenhüttenstadt Erich-Weinert-Allee 3 15890 Eisenhüttenstadt
Standort Beeskow Auf der Spreeinsel, Zugang über Burg Beeskow Frankfurter Straße 23 15848 Beeskow
Foto: han |