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Mit Optimismus in die Zukunft
Eisenhüttenstadt (han). „Wir müssen den Bürgern sagen, was wir gemacht haben, wo wir gerade sind und wo wir auch weiterhin unsere Aufgaben sehen. Wir wollen Eisenhüttenstadt weiter gestalten und können Angebote machen. Wählern müssen die Einwohner selber“, meinte der SPD-Fraktionschef des Stadtparlamentes Holger Wachsmann und war damit auch beim Thema des Jahres, dem Wahljahr 2019, in das die Ortsvorsitzende der Partei Ingrid Siebke bei der Eröffnung des Neujahresempfanges der SPD eingestimmt hatte. Begrüßen konnte sie dazu Landrat Rolf Lindemann, die Bürgermeister Frank Steffen aus Beeskow und Frank Balzer aus Eisenhüttenstadt sowie zahlreiche Genossen, Freunde und Gäste, wie unter anderem Christiane Barczikowski als Landtagskandidatin des hiesigen Wahlkreises.
Holger Wachsmann zeigte sich optimistisch bei den anstehenden Themen und sah die Lage der Partei vor Ort gänzlich anders, als die Umfragewerte auf Bundesebene. Nach einem zufriedenen Rückblick mit einer verbesserten Zusammenarbeit mit dem Landkreis und einem ausgeglichenen Haushalt ohne Haushaltssicherungskonzept für die Stadt benannte er vor allem die zukünftigen Aufgaben für Eisenhüttenstadt. Was wollen die Genossen in einer Stadt erreichen, die zum „Arbeiten und Wohnen dient und die auf Grund der vorhandenen Arbeitsplätze die meisten Einpendler der Region hat“? Neben dem Bau der neuen Feuerwache, stünden Überlegungen auf dem Plan die Fachschule für medizinische Berufe auszubauen und zu erweitern. Der Fachkräftemangel im Pflegebereich fordere das geradezu. Aber auch einen regional abgestimmten Veranstaltungskalender sollte es geben, um zum Beispiel die Freilichtbühne besser auszulasten und nicht zwei hochrangige Veranstaltungen auf 25 Kilometern Entfernung zur gleichen Zeit zu haben. Der Streit um die Altanschließergebühren ist für die Genossen noch nicht vom Tisch und man „sei nicht glücklich, wie das hier gehandhabt wurde“. Die Sanierung der Turnhalle in Schönfließ sei ein Thema, genauso wie die Thematik „Altgebäude“. Stabile Mietpreise, Grundstück für Eigenheimbauten, innerstädtische Mobilität, eine bessere Berlinanbindung durch die Bahn und die Digitalisierung sind weitere wichtige Themen an denen gearbeitet werden soll. Er verwies nicht zuletzt darauf, dass man eine Stadt, wie Eisenhüttenstadt mit rund 28.000 Einwohnern suchen müsse, die über ein eigenes Theater verfügt, Schwimmhalle und Bibliothek hat, das Dokumentationszentrum und Museen aufweist, gute Schulen, Kitas und Sportstätten vorhält und mahnte indirekt an, das auch zu Wert schätzen.
Da Themen aus Ostbrandenburg nach Einschätzung von Holger Wachsmann in Potsdam bisher nicht so gut angekommen sind, möchte Christiane Barczikowski vor allem die Verbindung zwischen Potsdam und der Region stärken. „Wenn man in der Politik etwas verändern will, dann muss man nerven“, zitierte sie eine alte Genossin und fügte hinzu: „Nerven, das kann ich und hier bin ich!“ Die Stärke der Basis ist für sie dabei das A und O und genau das möchte sie nach Potsdam transferieren. „Wir kennen unsere Infrastruktur, jede marode Straße, auch jeden Schienenersatzverkehr, unsere desolate medizinische Versorgung, unsere unterfinanzierte Verwaltung, unsere aufgebrochenen und gestohlenen Fahrzeuge und Kennzeichen, aber auch unsere wunderschönen Wälder und Seen und manchmal wünscht man sich das der Wolf den Bieber endlich auf der Speisekarte hat. Und wir können den größten Industriestandort in Brandenburg vorweisen und wir kennen und können Stahl“, so die Landtagskandidatin der SPD. Das sind Themen mit denen sie die Verantwortlichen in Potsdam nerven möchte unter dem Motto „Mehr miteinander. Mehr hier. Mehr wir.“, mit einer kleinen Anleihe beim Eisenhüttenstädter Bürgermeister Frank Balzer, der das „Mehr miteinander!“ zu seinem Wahlkampfslogan machte.
Fotos: han |