Frankfurt (Oder) (pm). Die ostdeutschen Städte fordern Bund und Länder auf, mit den Städten gemeinsam einen Masterplan „Ausbau digitaler Bildung“ zu entwickeln. Sie weisen darauf hin, dass Digitalisierung in den Schulen eine dringende Aufgabe mit Bedeutung für die gesamte Gesellschaft ist. Zudem müsse die neue Bundesregierung die Breitbandanbindung der Schulen sicherstellen, die der Bund im Herbst 2016 mit dem DigitalPakt#D angekündigt hatte.
Nach der Konferenz der Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister der Städte in den neuen Ländern in Bautzen sagte heute die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Städtetages, Verena Göppert: „Klassische Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen müssen in der schulischen Bildung um Medienkompetenz ergänzt werden. Deshalb wollen wir, dass Bund, Länder und Kommunen gemeinsam einheitliche Rahmenbedingungen für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien schaffen und diese in einem Masterplan „Ausbau digitaler Bildung“ festlegen. Außerdem müssen darin Verantwortlichkeiten festgelegt und die Finanzierung geklärt werden. Denn die Städte als Schul- und Bildungsträger können die mit der digitalen Bildung verbundenen erheblichen Kosten nicht alleine stemmen.“
Neben einmaligen Anschaffungskosten müssten bei Investitionen in digitale Lehr- und Lernmedien sowie die Endgeräte und Netzinfrastruktur in den Schulgebäuden auch langfristige Aufwendungen für Betrieb, Wartung, Erneuerung, Updates und Support berücksichtigt werden. Außerdem sind Regelungen nötig, mit denen Lizenzgebühren niedrig gehalten werden können.
Digitale Medien sind bereits heute ein wichtiger Teil der Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen. In den Schulen sollten die Kinder den Umgang mit digitalen Medien und Instrumenten didaktisch und pädagogisch vermittelt lernen. Digitale Medien können sowohl die Möglichkeiten des Lernens für die Schülerinnen und Schüler erweitern als auch die Möglichkeiten für die Lehrerinnen und Lehrer, den Unterricht zu gestalten.
Der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder), Dr. Martin Wilke, erklärte: „Der Umgang mit digitalen Medien ist eine grundlegende Fertigkeit für die Jugendlichen von heute. Im Wettbewerb mit anderen Ländern hat Deutschland bei der Digitalisierung im Bildungsbereich in den vergangenen Jahren viel Boden verloren. Die hierdurch entstandene Lücke müssen wir nun zügig durch bedarfsgerechte Investitionen in die Bildungsinfrastruktur und die Fortbildung der Lehrer schließen.“
Der Deutsche Städtetag hat unter dem Titel „Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter“ ein Positionspapier formuliert, das kommunale Positionen für die Weiterentwicklung der digitalen Bildung ebenso skizziert, wie die für die Vermittlung von Medienkompetenz notwendigen Rahmenbedingungen. Es enthält zudem politische Forderungen an die Länder sowie den Bund und Empfehlungen für die Städte. Das Positionspapier ist abrufbar im Bereich Presse unter www.staedtetag.de.
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