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Kultur:
„Ab die Post! – In Briefen durch die Zeit“


VERANSTALTUNG: „Ab die Post! – In Briefen durch die Zeit“
DATUM: Freitag | 28. Februar 2020 | 19:00 Uhr
ORT: Konzertsaal Burg Beeskow
EINTRITT: 5,00 €

Der Beeskower Burgschreiber Stefan Hornbach hat sie in seiner Schreibstube auf der Spreeinsel wiederentdeckt – die Liebe zum Brief. Regelmäßig greift er, seit er im vergangenen Herbst dort eingezogen ist, zum Kugelschreiber und bringt ein paar persönliche Zeilen zu Papier. An Leute zum Beispiel, von denen er in der Nacht zuvor geträumt und zu denen er keinen Kontakt mehr hat – alte Schulfreunde oder ehemalige Studienkollegen. Es gibt aber auch Briefe, die wird Hornbach nie abschicken. Seine mit einem Augenzwinkern formulierten Zeilen an den Maler Neo Rauch gehören dazu, von dem ein Bild im benachbarten Kunstarchiv zu finden ist, in dessen Werkverzeichnis aber nicht auftaucht.
Auch wenn dieser Brief niemals im Kasten landet: Bei der Lesung am 28. Februar auf der Burg Beeskow wird Hornbach ihn zusammen mit anderen Texten aus seiner Burgschreiber-Post dennoch vorstellen. Und weil er mit seiner Leidenschaft nicht allein steht, wird es an diesem Abend natürlich gleichfalls einen Blick auf die Korrespondenz anderer Schreiber geben.
Der in Frankfurt (Oder) geborene Dichter Heinrich von Kleist (1777-1811) beispielsweise ist unter anderem für seine sogenannten Brautbriefe an Wilhelmine von Zenge bekannt: Mithilfe von Denkübungen wollte er darin an der „Bildung“ seiner Verlobten „arbeiten“, um „ihren Werth“ zu „veredeln und [zu] erhöhen“. Immer wieder schrieb er in seinem Leben aber auch Bettelbriefe, flehte die einen um Geld an und bat andere, mit ihm in den Tod zu gehen.
235 Briefe sind im Wortlaut bekannt. Im Original erhalten geblieben sind nur 173 – und weltweit verstreut! Magdalena Paluska vom Frankfurter Kleist-Museum wird einige von ihnen vorstellen und so einen Einblick in jene Zeit geben, als die Briefkultur revolutioniert wurde: von Latein zu Deutsch, von Form und Regel zu Natur und Gefühl.
Eine visuelle Annäherung an das Thema versucht seit Längerem schon der Künstler Robert Abts aus Steinhöfel. Grundlage dafür sind alte Briefe und Postkarten, die er in einem regionalen Trödelladen erstanden hat. Wie lässt sich das Geflecht an Wechselwirkungen, Austausch, Wandel in einem Gefüge von Menschen, die miteinander verwandt waren, sich nahe standen oder aus anderen Gründen miteinander zu tun bekamen, im Raum darstellen? Die Zeichen der Existenz, die Signale der Sender, das Restleuchten der Fragmente dessen, was Leben war – das alles hat Abts zu einer Mobile-Collage sortiert. Teile davon werden die Lesung in Beeskow optisch umrahmen.
Ein Abend also als Liebeserklärung an den Brief. Doch hat diese analoge Form der Kommunikation in Zeiten von E-Mail und Social Media überhaupt noch eine Zukunft?
Das Publikum ist herzlich eingeladen, darüber ins Gespräch zu kommen, darf aber ebenso gern aus eigenen oder den Briefen großer Köpfe zitieren bzw. diese ausstellen.

Der Abend ist eine gemeinsame Veranstaltung der Burg Beeskow und des Kleist-Museums Frankfurt (Oder). Karten zum Preis von 5 Euro sind an der Abendkasse oder telefonisch unter 03366-352727 erhältlich.





Foto 1: Burgschreiber Stefan Hornbach (Foto: Annemone Taake)
Foto 2: Ausschnitt aus der Installation zum Thema Brief von Robert Abts (Foto: Künstler)

Eingetragen am 19.02.2020 um 17:01 Uhr.
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