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Kuratoren des MoMA besuchen Kunstarchiv Beeskow und Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt




LOS/ Eisenhüttenstadt (pm). Die ersten Besucher der am vergangenen Samstag auf der Burg Beeskow eröffneten Plakatausstellung, waren sehr weit gereist: Elf Kuratoren des New Yorker MoMA (Museum of Modern Art) sahen sich wenige Stunden vor der offiziellen Eröffnung die Ausstellung „La beauté est dans la rue - Die Schönheit ist auf der Straße" mit Plakaten aus Frankreich, Polen und der DDR“ an. Aber das war nur die Zugabe ihres Aufenthalts in Beeskow. In den Osten Deutschlands gekommen sind die Mitarbeiter des weltberühmten Museums, um sich für ein Forschungsprojekt einen Überblick über Sammlungen ostdeutscher Kunst zu verschaffen. Auftakt dazu war am Samstag in Beeskow, wo das Interesse der Kuratoren dem Kunstarchiv galt. Auch die zweite Besuchsstation lag im Landkreis Oder-Spree, es ging ins Dokumentationszentrum für Alltagskultur der DDR nach Eisenhüttenstadt.

Nach der Begrüßung durch Arnold Bischinger, Leiter des Kultur- und Sportamtes Oder-Spree, nahmen Florentine Nadolni, die Kunstarchiv und Dokumentationszentrum leitet, und Dr. Angelika Weißbach, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Beeskower Bestandes, die Kuratoren des MoMA im Eilzugtempo mit auf eine Reise durch das Kunstarchiv. Florentine Nadolni erläuterte die ungewöhnliche Entstehungsgeschichte der Sammlung: „Das 1993 entstandene Kunstarchiv Beeskow ist keine kuratorisch gewachsene Sammlung. Wir bewahren hier Kunstwerke aus dem Bestand von Parteien, Massenorganisationen und Staatsorganen der DDR, die nach der Wiedervereinigung Deutschlands besitzerlos geworden waren.“ Rund 23.000 Werke aus den Bundesländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gehören zum Bestand. In jedem Jahr gebe es etwa 300 Ausleihen für Ausstellungen, aber auch Filmproduktionen. „Jetzt, fast 30 Jahre nach dem Ende der DDR kehrt diese Kunst in die ständigen Ausstellungen der Museen zurück“, sagte Florentine Nadolni. In Beeskow habe es dagegen auch in den 1990er Jahren schon Ausstellungen zur DDR-Kunst gegeben.

Worauf dabei unter anderem zurückgegriffen werden konnte, sahen die Kuratoren des MoMA bei ihrem Abstecher ins Depot des Kunstarchivs. Besonders interessiert zeigten sie sich an den Druckgrafiken, die den größten Anteil am Bestand des Kunstarchivs ausmachen. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Angelika Weißbach stellte u.a. thematische Mappen mit grafischen Arbeiten von Carlfriedrich Claus, Michael Morgner, Max Uhlig, Klaus Hähner-Springmühl vor.

Auch die zweite Besuchsstation im Landkreis Oder-Spree kann wie das Kunstarchiv von sich sagen, dass es deutschlandweit einzigartig ist – das Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR. 170.000 Objekte aus dem DDR-Alltag gehören zum Fundus – alles in allem etwa „10.000 Kubikmeter Alltag“. So wird auch die nächste Sonderausstellung heißen wie Axel Drieschner, Kurator im Dokumentationszentrum, ankündigte (Eröffnung: 1.7.2018, 15 Uhr). 25 Jahre nach Gründung der Einrichtung wird die Ausstellung den Umgang mit den Objekten in allen seinen Schritten beleuchten – von ihrer Aufnahme, über die Dokumentation und Erforschung bis hin zur Vermittlung.

Besonders interessiert zeigte sich das MoMA-Team für das vom Dokumentationszentrum geplante Ausstellungsprojekt zur Bauhaus-Rezeption in der DDR, das ab April 2019 im Rahmen des 100. Bauhaus


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Jubiläums gezeigt wird. Gemeinsam mit Florentine Nadolni und Steffen Schuhmann, Prof. für Visuelle Kommunikation an der weißensee kunsthochschule berlin, dem Kooperationspartner der BauhausPräsentation, wurden den New Yorkern Schwerpunkte und Objekte dieser Ausstellung vorgestellt.

Den Abschluss des Besuches der MoMA-Kollegen, der das Potential der einzigartigen Verknüpfung beider Orte und Archive vor Augen führte – Kunst und Alltagskultur, Design und Architektur - bildete ein Rundgang durch die Planstadt Eisenhüttenstadt.

„Im Landkreis Oder-Spree befinden sich derzeit einige der spannendsten Kultur-Baustellen im Land“, attestierte kurz darauf auch Dr. Philipp Rieken, der als Referatsleiter für Grundsatzfragen des Brandenburgischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur zur anschließenden Ausstellungseröffnung zur Europäischen Plakatgestaltung in die Burg Beeskow gekommen war.


Kurzinformationen zu den genannten Sonderausstellungen:

La beauté est dans la rue – Die Schönheit ist auf der Straße. Plakate aus Frankreich, Polen und der DDR, zu sehen bis 7. Oktober 2018 in der Galerie der Burg Beeskow, Frankfurter Str. 23 in 15848 Beeskow. www.burg-beeskow.de

10 000 Kubikmeter Alltag. Erkundung einer Sammlung, Eröffnung: 1.7.2018, 15 Uhr; zu sehen bis 3. März 2019 im Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR, Erich Weinert Allee 3 in 15890 Eisenhüttenstadt. www.alltagskultur-ddr.de

Alltag formen! Bauhaus-Moderne in der DDR, zu sehen ab 7. April 2019 im Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR, Erich Weinert Allee 3 in 15890 Eisenhüttenstadt. www.alltagskultur-ddr.de


Bildnachweise: Fotograf: Mario Behnke, Pressesprecher Landkreis Oder-Spree

MoMA-Besuch der Ausstellung „La beauté est dans la rue – Die Schönheit ist auf der Straße. Plakate aus Frankreich, Polen und der DDR“; Florentine Nadolni erläutert die Wechselbeziehungen innerhalb der europäischen Plakatgestaltung

MoMA Besuch Kunstarchiv Beeskow, Dr. Angelika Weißbach, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Kunstarchivs Beeskow stellt Druckgrafiken vor

MoMA-Team im Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt, Kurator Axel Drieschner erläutert die Geschichte des Hauses

MoMA-Team im Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt, Leiterin Florentine Nadolni und Kooperationspartner Steffen Schuhmann, Prof. für Visuelle Kommunikation an der weißensee kunsthochschule berlin, erläutern Design-Prinzipien für die Ausstellung zur BauhausRezeption in der DDR

MoMA-Team auf dem Platz des Gedenkens in Eisenhüttenstadt

Eingetragen am 15.06.2018 um 17:52 Uhr.
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