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Oderland (han). Leute mit Weihnachtsbäumen waren am Samstag in vielen Orten unterwegs, um zu den Sammelstellen bzw. Feuerplätzen zu gehen. Denn in vielen Gemeinden entlang von Oder und Schlaube fanden die ersten großen Events des Jahres statt, das Weihnachtsbaum verbrennen. Was vor Jahren übereifrige Umweltschützer und Behörden verbieten wollten, hat sich in Groß Lindow, Brieskow-Finkenheerd, Wiesenau und Vogelsang zu einer schönen Tradition entwickelt. Rund 100 Weihnachtsbäume, mal ein paar mehr oder weniger, sind zusammengekommen und mindestens genau so viele Leute. „Da ist nun mal das erste große Treffen nach Weihnachten und Silvester im Ort. Das Weihnachtsbaumentsorgen ist die eine Seite, das sich Treffen bei Bratwurst und Glühwein die andere“, meint Herbert Grunow vom organisierenden Keinstubbemverein in Groß Lindow, wo dann auch der Köhlerplatz Ort des Geschehens war. Mit dem Faschingsumzug am 17. Februar geht des gesellige Treiben in der Gemeinde weiter. „Tannenbaum in Flammen“, hieß es am See in Brieskow-Finkenheerd, wo seit Jahren der Fischereibetreb Schneider zum großen Feuer einlädt und das auch organisiert. Zu maritimen Melodien wurden natürlich Fischbrötchen, Frischbuletten, Räucherfisch – also Produkte der heimischen Produktion gereicht und das Weihnachtsbaumverbrennen regelrecht zelebriert. Während Senior Peter Schneider im Gespräch mit vielen Gästen war, sorgten die Söhne und Fischereimeister Robert und Henry für die entsprechenden Schoweffekte und den richtigen Funkenregen. Im Ort wird übrigens an den kommenden beiden Wochenenden gezampert. Zum dritten Mal war der Feuerwehrverein in Wiesenau Ausrichter der Jahresauftaktveranstaltung. „Wollen Sie heute gar nicht wissen, zum wievielten Mal wir verbrennen?“, fragte Karsten Schickram schmunzelnd, während er seine Feuerwehrkollegen beim Baum nachlegen beobachtete und ergänzte: „Wo wäre so ein Platz wohl besser gewählt, als gleich neben der Feuerwehr?“ Diese sorgte auch für das leibliche Wohl und auch hier legten die Einwohner ihre Bäume bereit, die am Vortag durch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr eingesammelt worden waren. Am KWU-Sammelplatz war wohl so gut, wie nichts angekommen. Weithin sichtbar war auch das Feuer in Vogelsang. Hier hatte traditionell der Heimatverein eingeladen, der von der Feuerwehr unterstützt wurde. „Mich freut besonders, wenn die jungen Leute mit herkommen“, meinte der stellvertretende Ortswehrführer Felix Schapke, der selbst dieser Genartion angehört und sich zu diesem Anlass Gleichaltrige traf, die mittlerweile auswärts lernen, studieren und leben.
Fotos: han |