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Warten auf den großen Fischzug





Schwerzko (han). Die Bilder gleichen sich am Schwerzkoer See im Oktober, wenn der große Fischzug beginnt. Das sind Schlamm bespritzte Gesichter der Mitglieder des Fischerei- und Naturschutzvereines Dorchetal und lange Warteschlangen mit allen möglichen Behältnissen.
Skeptisch gucken die Freizeitfischer auf den fast schon abgelassenen See. Irgendetwas scheint zu fehlen. Richtig, das Wasser brodelt nicht, wie in den anderen Jahren, wenn hunderte Fische eigentlich gar nicht in der Restpfütze sein wollen. „Na, mit Hechten wird es wohl nicht so gut aussehen und ansonsten lassen wir uns überraschen“, meint Andreas Voigt. Er ist nicht nur der Vorsitzende des Vereines sondern versucht in der ganzen Aufregung auch die Übersicht über alles zu behalten.
Während auf der einen Seite des Dammes Jan Dittrich aus Fünfeichen schon seinen Räucherofen anheizt und fangfrische Forellen, allerdings aus Kieselwitz, in den Rauch hängt, Vereinsfreunde das Frühstücksbuffet mit Kaffee, Hackepeterbrötchen, Kuchen und Bratwurst vom Grill aufbauen, sind am anderen Ende die Fischer mit dem Richten der letzten Utensilien für den Fischzug 2017 beschäftigt. Kurz nach acht ist es soweit. Es gibt die letzten Einteilungen und das Netz wird ringförmig um die zappelnden Fischleiber gezogen. Immer enger ziehen sich die Maschen. Rufe ertönen: „Zieht an der Unterleine!“ oder „Zieht gleichmäßig!“. Es sind knappe Anweisungen. Die Männer wissen, was sie tun. Jahrelange Erfahrung steckt dahinter und auch der Mann mit dem Schlauch steht bereit, um die Fische vom Schlamm zu befreien. Andere bringen Behälter, um die Fische zur Sortierstation und danach gleich in die Verkaufsbecken zu bringen. Denn dort hat sich mittlerweile eine Schlange gebildet, die fast über den gesamten Seedamm reicht. Neugierig schauen die potentiellen Käufer auf das, was da so schwimmt: „Ich möchte einen großen Hecht!“, ist zu hören, andere wollen Karpfen oder Schleie. „Nein, der ist zu klein“, meint ein Kunde, der gerade an der Reihe ist und bekommt zur nicht ganz ernst gemeinten Antwort, er möge doch einfach gleich drei nehmen, als auf den großen Fisch zu warten. Man merkt, dass Verkäufer Torsten Geller vom Fischereiverein und seine Mitstreiter viel Spass mit den Fischliebhabern haben und sich über das überaus rege Interesse freuen. Nicht zuletzt ist das auch die Anerkennung ihrer Hegearbeit, die sie den Fischen und natürlich auch dem Dorchesee angedeihen ließen und es stellt sich heraus, dass die Ängste, dass es eine schlechte Ernte werden könnte, wohl doch unbegründet waren. 25pfündige Prachtkarpfen und riesige Hechte sind ins Netz gegangen und landen sofort auf der Schlachtebank. Denn aufbereitet und zerlegt wollen die meisten ihre Fische mit nach Hause nehmen.
Für Harald und Ronny Gast, Alexander Zische aus Groß Muckrow und Uwe Harbeck aus Neuzelle gehört das Schlachten der Fische ganz einfach zum Fischzug mit dazu. „Es sieht schlimmer aus, als es ist“, sagt Harald Gast fast entschuldigend beim Blick auf die Schlachtebank. Langjährige Fischkäufer in Scherzko kennen den Anblick: „Wir freuen uns auf unseren Fisch zu Weihnachten und wollen ihn natürlich portioniert mitnehmen“, erzählt Reinhard Peckold, der betont, dass er die Tageszeitung ununterbrochen seit 1946 liest und auch vom Abfischen daraus erfuhr. „Wenn wir einen großen Behälter zu Hause hätten, würde ich auch einen lebenden Fisch mitnehmen. Aber zerlegt ist es schon besser und der Geschmack ist fast einmalig“, betont Anita Paulenz aus Fünfeichen, die geduldig mit ihrem Mann Otto in der Reihe steht und wartet, bis sie dran ist. Genau die Aussage von Anita Paulenz wird immer wieder bekräftigt: „Der Geschmack ist wunderbar!“
„Ja, das hängt wohl mit unserer Futtermischung zusammen“, meint Andreas Voigt und fügt abschließend hinzu: „Das ist sozusagen unser Produktionsgeheimnis und soll es auch bleiben.“ Damit wendet er sich wieder seinen Kollegen am Restsee zu, um den zweiten Fischzug an diesem Tag vorzubereiten.
Rund 2,5 Tonnen Fisch wurden aus dem See gezogen und damit fiel der Fischzug doch besser aus, als anfangs gedacht. Zum Abfischen am Schwerzkoer See kamen aber nicht nur Fischliebhaber sondern auch Gäste, die die nahe Mühle besuchen wollten und nur mal so nebenbei einen Blick auf das Treiben warfen.

Fotos: han

Eingetragen am 23.10.2017 um 04:45 Uhr.
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